Der ehemalige Hamburger SPD-Politiker Behçet Algan hat sich zur ersten Runde der Kanzlerwahl im Bundestag geäußert, bei der CDU-Chef Friedrich Merz keine Mehrheit erzielen konnte. Algan erklärte: „Ich hätte auch mit Nein gestimmt“, und sprach sich damit deutlich gegen Merz als Bundeskanzler aus.
von CEM MİRZANLI/GAZETEM
Foto: Cem Mirzanlı
Zugleich übte Algan scharfe Kritik an der Zusammensetzung der geplanten Bundesregierung. Insbesondere bemängelte er, dass kein Minister mit türkischen Wurzeln im neuen Kabinett vertreten sei. Dies zeige ein Repräsentationsproblem und spiegele nicht die gesellschaftliche Realität in Deutschland wider, so Algan.
In Bezug auf mögliche Koalitionsbildungen sprach sich der SPD-Politiker klar gegen ein Bündnis seiner Partei mit der CDU aus. „Die CDU soll mit der ideologisch nahestehenden AfD koalieren“, sagte Algan. Damit warnte er vor einer möglichen Annäherung zwischen Christdemokraten und Rechtspopulisten.
Mit seinen Aussagen bringt Algan eine kritische Perspektive in die laufenden Debatten um die Regierungsbildung auf Bundesebene ein und stellt zugleich parteiinterne Koalitionsstrategien in Frage.